Nathaniel Fields Komödie "Amends for ladies"

Fischer, Heinrich

Bibliografische Daten

Monographie

URN:: urn:nbn:de:gbv:8:2-5280124

Persistente ID:: PPN1005023921

Titel:: Nathaniel Fields Komödie "Amends for ladies"

Untertitel:: eine literarhistorische Untersuchung und Quellenstudie

Signatur:: TUKI 07053

Autor:: Fischer, Heinrich

Dokumenttyp:: Monographie

Herausgeber:: Fiencke

Erscheinungsjahr:: 1907

Erscheinungsort:: Kiel

Sprache:: Deutsch

Sammlung:: Geisteswissenschaften; Christian-Albrechts-Universität Kiel

Umfang:: 54 S.

Physikalischer Standort:: Universitätsbibliothek Kiel

Camila im »Curioso Impertinente« empor, welche der an sie herantretenden Versuchung schließlich erliegt. Weder die Rauheit des Gatten, dessen unwürdiges Verhalten sie tief betrübt, noch die Überredungskünste Subtles können bei Field die Treue der Frau auch nur im mindesten zum Wanken bringen. Reuig und beschämt flehen schließlich beide Männer um Verzeihung, die ihnen auch in großmütiger Weise sofort gewährt wird. Auch die Witwe ist eine sympathische Natur. Wie ihr Vorbild' bei Rowlands und Davies lobt sie am Anfänge des Stückes die großen Vorzüge ihres Standes, doch unterscheidet sie sich namentlich von der grobkörnigen und schon etwas be jahrteren Witwe des Rowlands dadurch, daß sie voll jugendlicher Frische erscheint und viel feinere Manieren besitzt. Überhaupt haben wir es bei Rowlands und Davies mit Personen aus bür gerlichen Kreisen zu tun, während Field uns drei Damen aus der vornehmen Gesellschaft vor Augen führt. Wie die Jungfrau hat auch die Witwe den sie liebenden Jüngling anfangs geneckt, indem sie seinen Werbungen mit scheinbarer Ablehnung begegnet ist. Doch ist ihre Liebe zu ihm darum nicht geringer. Sie zeigt sich etwas unbesonnen, indem sie auf Feesimples Empfehlung hin den als Kammerfrau verkleideten Bold ohne weiteres in ihre Dienste nimmt. Stets ist sie zu Scherzen und witzigen Reden aufgelegt. Als die Kammerfrau sich als Bold entpuppt, gibt sie ihrer gerechten Entrüstung Raum. Sie liebt den verwegenen Jüngling, verwirft aber durchaus die Art und Weise, wie er in ihren Besitz zu gelangen sucht. Sie will sich ihr gutes Gewissen bewahren und nicht ihre Ehre aufs Spiel setzen. Ihre edle Ge sinnung kommt besonders rührend zum Ausdruck, als sie sich trotz ihrer Liebe verpflichtet, dem Bold bei einer anderen Wahl nichts in den Weg zu legen, damit keiner mehr von einem Ver hältnisse zwischen ihr und ihm reden könne. Wenn sie am Schlüsse doch Bolds Gattin wird, so gönnen wir ihr dies als eine gerechte Belohnung ihrer Treue. Field hat uns so in der Jungfrau, der Ehefrau und der Witwe drei edle Frauengestalten vor Augen geführt, welche alle ihrer Ehre drohenden Gefahren siegreich überwinden und sich durch ihre Standhaftigkeit den schwersten Anfechtungen ge wachsen zeigen. Sie überragen durch ihre seelische Größe die

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