Ueber einen Fall von Tumor cerebri im rechten Sehhügel mit halbseitigen Gefühlsstörungen

Strömer, Wilhelm

Bibliographic data

Monograph

URN:: urn:nbn:de:gbv:8:2-5635400

Persistent identifier:: PPN1004921497

Title:: Ueber einen Fall von Tumor cerebri im rechten Sehhügel mit halbseitigen Gefühlsstörungen

Signature:: TUKI 06058

Author:: Strömer, Wilhelm

Document type:: Monograph

Publisher:: J. M. Richter

Year of publication:: 1906

Place of publication:: Würzburg

Language:: German

Collection:: Medicine; Kiel University Papers

Scope:: 22 S., [1] Bl.

Format/dimension (source):: 8°

Physical location:: Universitätsbibliothek Kiel

20 Flüssigkeit. Plötzlich steht die Atmung, der Puls wird klein, ist aber noch zu fühlen. Künstliche Atmung 1% Stunden lang. Die Atmung kehrt zurück, die Wunde wird tamponiert. Verband. 29. VII. Patient macht etwas benommenen Eindruck. Hat auf Fragen geantwortet. 30. VII. 05. Patient gab vormittags noch Antwort, klagte über heftige Kopfschmerzen. Gegen Mittag plötz lich Exitus. 31. VII. 05. Sektion. Bei Betrachtung der Gehirn oberfläche fällt die starke Abplattung der Windungen auf. Dura glatt und spiegelnd. Starker Hydrocephalus inter nus. Auf der rechten Seite am Thalamus opticus eine Wallnuß große Geschwulst (3 cm Durchmesser). Die Geschwulst bildet einen Teil der Wandung des Ventrikels und geht nach unten weiter und hat den Aquaeductus Sylvii beiseite gedrängt. Auf dem Durchschnitt zeigt sie sich als eine etwas gelbliche, scharf umgrenzte Ge schwulst. Sie löst sich leicht aus der Umgebung ab und hat etwas höckerige Oberfläche. Das Gehirn ist stark ödematös. Die übrigen Organe ohne Befund, nur überall sehr starker Blutgehalt (Niere, Magen etc.). Erstickungs tod. Bei näherer Untersuchung hat sich ergeben, daß die Geschwulst einen Solitärtuberkel darstellte. Epikrise. Die Krankheit des Patienten hatte mit ganz leichten Symptomen, taubem Gefühl, Schwäche und Kriebeln der linken Hand und Kopfschmerzen begonnen. Allmählich bildete sich eine Hemianästhesie der linken Körperhälfte mit Ausnahme einer kleinen Zone unter dem linken Auge, wobei die Kopfschmerzen bestehen blieben und die Schwäche der linken Extremitäten zunahm, ohne daß irgend ein anderes Symptom aufgetreten wäre. Dieser Symptomenkomplex konnte in keiner Weise die Diagnose Tumor cerebri rechtfertigen, das Krankheits bild glich mehr einer schweren Hysterie. Erst als die

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