Historische Personal- und Vorlesungsverzeichnisse der CAU
In diesem Datensatz stellt die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ihre historischen Personal- und Vorlesungsverzeichnisse zur Verfügung. Diese Schriften sind seit dem Gründungsjahr 1665 der Universität geführt worden und liegen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 vor (Lücke zwischen 1801 und 1854). Kernstück sind die Personal- und Vorlesungsverzeichnisse, zudem gibt es weitere Aufzeichnungen wie Chroniken, Fest- und Gedenkreden, Dissertationen etc.
Zu Beginn, also ab 1665, wurden auf wenigen Seiten in lateinischer Sprache die Lehrenden und die Themen ihrer Vorlesungen nach Fakultäten (Theologie, Jura, Medizin, Philosophie) geordnet festgehalten. Diese Schriften bleiben inhaltlich gleich, trotz veränderter Titel (Catalogus Lectionem, Index Operarum, Index Praelectionum). Ab 1796/97 erhält diese frühe Form des Personal- und Vorlesungsverzeichnisses den Titel Index Scholarum und wird umstrukturiert: Die Lehrenden und ihre Vorlesungen werden nun nach ihrem akademischen Titel hierarchisch untergliedert (ordentliche Professoren, außerordentliche Professoren, etc.).
Im Laufe des 19. Jahrhunderts werden diese Vorlesungsverzeichnisse erweitert: Es kommen amtliche Verzeichnisse des Personals, also die Lehrenden und die Verwaltung, sowie der Studierenden dazu. In die jährlich erschienenen Bände mit dem Titel Schriften der Universität zu Kiel werden auch die Chronik des jeweiligen Jahres, Nachrichten zu Stipendien, Festreden und Memoiren sowie die eingereichten Dissertationen aufgenommen. Es fällt auf, dass die Angaben zum lehrenden Personal und ihren Vorlesungen weiter in lateinischer Sprache sind, während die Daten der Studierenden wie auch alle anderen Texte auf Deutsch sind. Zudem finden sich meteorologische Beobachtungen unterteilt nach Luftdruck und Temperatur sowie Feuchtigkeit, Bewölkung, Niederschlag, Gewitter und Wind, aber ohne weitere Erläuterungen.
Spätestens seit 1882 werden die Personal- und Vorlesungsverzeichnisse sowie die Chroniken in zwei verschiedenen Werken und vollständig auf Deutsch veröffentlicht. Die Angaben zum Personal, ihren Vorlesungen und den Studierenden werden detaillierter; allgemeine Studierendenzahlen (insgesamt, Abschlüsse, Neuimmatrikulationen, unterteilt nach Fakultäten sowie nach Preußen und Nicht-Preußen) werden aufgenommen und die Lehrveranstaltungen sowohl nach Dozenten als auch systematisch nach Fächern angegeben.
Es wird deutlich: Aufbau, Inhalte und Bezeichnungen in den historischen Personal- und Vorlesungsverzeichnissen sowie den Chroniken verändern sich im Laufe der Zeit. Sie stellen eine wichtige Quelle für die Bildungs-, Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte dar, um z.B. die Studierendenzahlen, Herkunft und Studienfächer der Studierenden, aber auch die Entwicklung bestimmter universitärer Institutionen (Sammlungen, Bibliothek, etc.) nachzuverfolgen.
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Ideen für Projekte:
- Entwicklung von Studierendenzahlen
- Konjunkturen bestimmter Fächer und Fakultäten
- Entwicklung bestimmter universitärer Institutionen (Sammlungen, Bibliothek, etc.), Stipendien
- Meteorologische Beobachtungen