Die lieblichste Bose den Tlelt. herrschte einst eine Königin, in deren Garten Jan die herrlichsten Blumen zu allen Jahres— zeiten und aus allen Ländern der Welt fand. Aber besonders liebte sie die Rosen, und deshalb besaß sie von diesen die verschiedensten Arten, von der wilden Heckenrose mit den apfel— duftenden grünen Blättern an bis zur schönsten Rose der Provence; sie wuchsen an der Schloßmauer, schlängelten sich um die Säulen und Fensterrahmen, in die Hausgänge hinein und längs der Decke in allen Sälen; und die Rosen wechselten in Duft, in Form und Farbe. Aber Sorge und Betrübnis wohnte drinnen; denn die Rönigin lag auf dem Krankenbette, und die Ärzte verkündeten, daß sie sterben müsse. „Es ist dennoch eine Rettung für sie!“ sagte der Weiseste unter ihnen. „Bringt ihr die lieblichste Rose der Welt, diejenige, welche der Ausdruck der höchsten und reinsten Liebe ist; kommt die vor ihre Augen, ehe sie brechen, so stirbt sie nicht!“ Jung und Alt kamen von allen Seiten mit Rosen, mit den lieb— lichsten, welche in jedem Garten blühten, aber es waren nicht die