'dļ&àiïà 128. Jahrgang. 128. Jahrgang. Renösburger TagedloL Bezugspreis: Ausgabe A Reichsmark 1.75 monatlich: Ausgabe B elnschl. Illustrierte Wochenbeilage Reichsmark 2.00. zuzügl.Bestellgeld. Einzelnummer 10Rpfg.. auswärts 15 Rpfg., Sonnabends 15 Rpfg. Schriftleitung und Geschäftsstelle: Rendsburg. Haus der Landeszeitung. Fernsprecher Nr. 2551. Telegramm-Adr.: «Landeszeitung". Postscheck: Hamburg 16278. Banken: Reichsbank: Westholsteinische Bank; Spar- und Leih-Kaffe: Schleswig-Holsteinische Bank; Landkreditbank; sämtlich in Rendsburg Anzeigenpreise: Im Anzeigenteil Grundpreis für die 46 mm breite Mllllmeterzeil» 14 fyf. Im Teiltest Grundpreis für die 77 mm breite Millimeterzeile 34 Ermäßigte Grundpreise- Aufschläge sowie Nachlässe laut Preisliste Nr. 5. Nachlaßstaffel A. Geschäftsbedingungen nach Maß gabe der Bestimmungen des Werberats. Keine Ersatzansprüche bel Nichterscheinen der Zeitung wegen höherer Gewalt. Für unverlangt eingehend» Beiträge übernimmt die Schriftleitung keine Gewähr. Die englische Reise nach Berlin. Hitler sehe nichts, was die Festigung der Ver hältnisse im Westen verhindern könne. Er habe wiederholt verkündet, daß die Rückerstattung des Saargebietes für immer den tausendjäh rigen Grenzstreit zwischen Deutschland und Frankreich abschließen müßte. Heule französischer Mmsierral. DNB. Paris, 26. Febr. (Eig. Funkmeldg.). Der französische Ministerrat tritt am Diens tagmorgen unter dem Vorsitz des Staatsprä sidenten zu einer Sitzung zusammen, um sich mit einer Reihe innen- und außenpolitischer Fragen zu beschäftigen. Außenminister Laval wird über seine Unterredungen mit dem österreichischen Bundeskanzler Schuschnigg so wie über die diplomatischen Verhandlungen zwischen Paris, London und Berlin berichten. Wie in gut unterrichteten Kreisen verlautet, wird auch der bevorstehende Besuch des eng lischen Außenministers in Paris erörtert wer den, weil die französische Regierung trotz des privaten Charakters des Besuches die Gele genheit zu einem eingehenden Meinungsaus tausch benutzen werde. Sir John Simon trifft am Donnerstagvormittag in der französischen Hauptstadt ein. Sehr wahrscheinlich wird der englische Botschafter am Donnerstagmittag ein Frühstück geben, zu dem auch der französische Außenminister Laval geladen wird. Dieses Frühstück soll nach Ansicht unterrichteter Krei se den Rahmen für die Unterredung der beiden Minister bilden, die sich vor allem wegen der Berliner Reise Sir John Simons sehr viel zu sagen hätten. Sir John Simon kehrt am Freitag nach London zurück. Die Reife nach Moskau noch fraglich „Ich hoffe, in sehr kurzer Zeit Berlin zu besuchen." So antwortete am Montagnachmittag im Unterhaus der englische Außenminister Sir John Simon auf eine Anfrage des Opposi tionsführers Lansbury. Lansbury fragte, ob Simon in der Lage sei, irgendeine Erklärung zu dem Vorschlag der deutschen Regierung abzugeben, daß ein di rekter Meinungsaustausch zwischen den beiden Regierungen als Folge der kürzlichen englisch- französischen Besprechungen in London statt finden solle. Simon erwiderte: „Jawohl. Nach Entgegennahme des deutschen Vorschlages über diesen Gegenstand fragte die englische Regie rung nach, ob sie richtigerweise annehmen könne, daß der Zweck dieser Zusammenkunft dahingehen würde, die Beratungen über alle in dem englisch-französischen Kommunique er wähnten Angelegenheiten um einen Abschnitt weiter zu tragen. Ich habe eine Antwort von der deutschen Regierung erhalten, in der sie mit dieser Beschreibung des Umfanges der vorgeschlagene» Zusammenkunft überein stimmt und mich einlädt, zu diesem Zweck nach Berlin zu kommen. Die englische Regierung l 1t der Ansicht, daß dies eine nützliche An legung ist, und ich hoffe, binnen sehr kurzem Berlin zu besuchen. Der Zeitpunkt und die an deren Einzelheiten müßten noch verabredet werden. Die französische und die italienische Regierung haben dem ihm vorgeschlagenen Gang des Verfahrens zugestimmt." Lansbury fragte hierauf: „Ist c-? beabsichtigt, Moskau oder irgendeine andere europäische Hauptstadt im Zusammenhang mit diesen ge planten Abmachungen zu besuchen?" Simon erwiderte hierauf: „Diese Frage wird zur Zeit erwogen." Ein Vesuch ZêMus in àkM? Zu der am Montag von Sir John Simon im Unterhaus gemachten Mitteilung, daß eine Ausdehnung seiner Reise von Berlin nach Moskau und andere» Hauptstädten erwogen werde, bemerkt der diplomatische Berichterstat- ier der englischen Zeitung „Morning Post", es sei so gut wie sicher, daß der Staatssekretär des Aeußeren Moskau besuchen werde, und es sei wahrscheinlich, daß er auch nach Warschau und Prag gehen werde. Der diplomatische Be richterstatter des „Daily Telegraph" sagt, un ter den britischen Ministern habe am Montag allgemeine Uebereinstimmung darüber ge herrscht, daß von einer Ausdehnung der Reise Timons wertvolle Ergebnisse erwartet werden könnten. Das Gerücht, wonach von sehr ein flußreicher britischer Seite Widerstand gegen diesen Gedanken geleistet worden sei, entbehre jeder Grundlage. Vor seinem Besuch in Mos kau werde Simon übrigens nach London zu rückkehren, um dem Kabinett über seine Ber liner Besprechungen Bericht zu erstatten. * Der parlamentarische Mitarbeiter der eng lischen Zeitung „Times" schreibt: Die Ankün digung des Staatssekretärs des Aeußeren, daß er Berlin in der nächsten Zeit einen Besuch abstatten werde, war das Ergebnis eines vom Kabinett in seiner gestrigen Sondersitzung ge faßten Beschlusses. Die Minister waren über einstimmend der Meinung, daß die Andeutung der deutschen Regierung, wonach jede in der englisch-französischen Erklärung aufgeworfene Frage auf einer Zusammenkunft zwischen bri tischen und deutschen Ministern geprüft wer den solle, sie zur Annahme der Einladung be rechtige. Man erwartet jetzt, daß Simon un gefähr Mitte nächster Woche nach Deutschland abreisen wird. Ob er allein reisen oder vom Großsiegelbewahrer Eden begleitet sein wird, ist noch nicht entschieden. Es verlautet, daß der Sowjet-Botschafter in London, Maisky, nunmehr der britischen Re gierung die formelle Einladung zu einem Be such eines Vertreters oder von Vertretern sem Hoffen und Glauben kam schließlich doch die Stunde, die wir damals ersehnt hatten. Und es mußte so sein. Das vergessen Sie nie! Als ich damals zum ersten Male redete, war unser Programm die größte Kampfansage des Jahrhunderts gegen diese Zeit, gegen den Geist dieser Zeit. Es war ein unendlich schweres Beginnen! Wer waren wir denn? Lauter Na menlose! Nicht ein Prominenter unter uns, kein Politiker, kein Parlamentarier. (Lebhafte Zustimmung.) An uns klebte damals noch der Schmutz des Schützengrabens. Sie alle, die uns entgegentraten, warfen uns vor: „Was wollt ihr denn, ihr seid ja gar nicht berufen." „Berufen", berufen warend amals nur die, die Deutschland in das Unglück brachten. Uns fehlte weiter das Salböl der damaligen Politiker. (Heiterkeit.) Wir hatten kein Kapi tal. Eine Bewegung, die von Menschen ge gründet wird, die keinen Namen haben, eine Partei, die gegründet wird ohne Kapital, er schien wie eine Aktiengesellschaft, bei der nichts einbezahlt wird. Irgend jemand mußte sich doch daran beteiligen, mit Namen und mit Ka pital, und beides hat uns damals gefehlt. Fast keinen Pfennig haben wir besessen, und alle Menschen, die wirklich Kapital hatten, sie wichen uns weit aus, sie sagten: „Hinweg von uns, denn ihr habt keinen Namen!" Und die einen Namen hatten, sagten: „Geht weg, denn ihr habt ja kein Kapital!" und außerdem hat ten wir keine Zeitung. Nun war die Frage: Wie wollten wir über haupt bekannt werden? Ein unerhört schwerer Entschluß, mit nichts, ohne Namen, mit einem Programm, das sich gegen alle wandte, an die Oeffentlichkeit zu treten. Es war ein gewalti ger Kampf, die Bewegung dem deutschen Volk überhaupt zum Bewußtsein zu bringen. Sie haben uns vorgeworfen die Rauheit unseres Tones, sie haben uns vorgeworfen die Bru talität unseres Kampfes. Sie warfen uns vor die Ungeschminktheit in unseren Reden. Glaubt jemand, wir hätten sonst je das Gehör der Oeffentlichkeit bekommen? Es war notwendig, daß wir so kämpften. Denn nur so konnten wir überhaupt den Weg zum Ohr der Nation ' vOwXr; 's : • ■ , - .