nsstcuer- und sucht ihre zentur tzrk zu besetzen, rkehr mit dem idle Bewerber b IL 8291 in Berlin EnfļcBe von Re- Stclluniï Kutscher. on des _#82 Bezugspreis: BierieljLhrlich 2 W!.. frei tnä HasS 8,15 SK., [ für Auêwärtige durch die Post bezogen 2,»LW. ş incl. Postproviston -c., jedoch ohne Bestellgeld. Jnfertiosspreis: pro Petitzelle oder deren Raum IS Psg., für Reklamen 2V Pjg. TsMUstt. Aeltestes und geiesenstes Blatt im kreise Rendsburg. GZ» Jâhŗgmrg. Druck und Verlag von dem verantwortlichen Herausgeber H. Möller (H. Gütlein Nächst.), Rendsburg, Mühlenstraße 18. „Der Landwirth" (Zeitschrift für die politischen und socialen! Interessen der Landwirthschast) wird dem | Rendsburger Wochenblatt gratis beigegeben Bei Betriebsstörungen irgend welcher Art ist die regelmäßige Lieferung ? dieses Blattes vorbehalten. Ult. 54, Mittwoch, öen 5. März 190.3, Ji ' bki hohem ' > 59Ä r-i, . ca it per sofort. Königinstr. 4 r Schnellprel Gütlein Nach! sucht von Reimers, ße 75. dchen, ht Wwc., nstraße. Stadt Kiel. ļ meines eng» ld ein sausstand au^' ng und Geha^ 't Hamburgs hen en's.Hotei rrädchètl. 1, Königstr. gesellt Nreiholz. chktt tz 4, EckladH rfiimilic J Mai bei frei 1 ’ hohem Tag^ Dsjrftebt. Levsen. ' 1. April c>» bei möblikn ' Beköitiqung-. T. 61 an d" rbeten. ^ wei möbliris st in der RE ten sub >- T ' -d. des Reads"' r. W. Off. et? !ndsb. Wocheşş . April artentand. sterrönfelw^ nern ' Neuzeit, enftr._199/14y| VriljI902 8- uthor Nr. 69 y cei. 'erste. 362- tninftr, 26 I> r. Slprü arng nach vof , Löwenstr. er benutzte nprinzenstr. V leine Wohnş ue Dorfstr. jjy I. April ssterrönfel?'/ I. April J I c f. — mr tictacnd.^S lpril 19«'^ ta 2. Etagt'a lsstraße wohnuüll tSTSf rntlowstr. 1' rdsteich. Morg-ņķ-ŗichte Berlin, 3. März. Vor dem Land gericht I begann heute die Verhandlung gegen den der fahrlässigen Körperverletzung angeklagten Berliner Gynäkologen Dührssen, zu der eine große Zahl hiesiger und aus wärtiger Sachverständiger geladen war. Die Anklage findet bekanntlich die sahr- lässige Körperverletzung darin, daß Dührssen ohne Noth eine Operation vorgenommen habe, in deren Verlaufe ein die Patientin schädigender Eingriff nöthig geworden sei. Der Gatte Halle Strafanzeige erstattet. Der Gerichtshof sprach Professor Dührssen don der Anklage der fahrlässigen Körper- berletzung frei. Der Staatsanwalt hatte 300 Mk. Geldstrafe beantragt. Auf die Vernehmung der Sachverständigen wurde verzichtet. Berlin, 3. März. Das verhaftete Vlumenmedium Anna Rothe und ihr Impresario Jentsck sind heute Mittag in <^ls Untersuchungsgefängniß eingeliefert worden. Gestern und heute wurden zahl reiche Personen, deren Adressen aus den beschlagnahmten Listen der Rothe ermittelt Wurden, polizeilich vernommen Karlsruhe, 3. März. Die '.FM Rta " berichtet aus Karlsruhe: Auf der so-ial- demokratischen Landesversammlung in Offen bach erklärte Dreesbach bei dem Bericht über den Landtag, die Fraktion werde unter Beachtung des Lübecker Beschlusses prüfen, vb die politischen Verhältnisse die Ablehnung des Budgets nothwendig machen. Die Fraktion gehe weder mit gebundenen Händen noch mit geschlossenem Munde in à Landtag. In zweistündiger Rede be- Vebel den Apportunismus der Sozialdemokraten in Baden. Er erwarte, ?aß die sozialdemokratische Fraktion gegen «as Budget stimme. Nach dieser Ansprache, die alles beim Alten läßt, ging der Partei tag auseinander. Marseille, 3. März. Der Burenoffizier Hesdess ist an Bord eines spanischen Dampfers gestern hier eingetroffen. Hesdess, welcher unter Botha kämpfte, ist aus St. Helena, wohin er nach seiner Gefangen nahme durch die Engländer gebracht wurde, entflohen. Er erklärte, nach Holland reisen müssen, um dem Präsidenten Krüger 8ü>ei Briefe Bothas zu überbringen. Paris, 3. März. Bei Eröffnung des Aialistischcn Kongresses hat der sozialisti- tAb Führer Jaurà in längerer Rede den Antritt Millerands in das Ministerium a, rfti einen muffigen Versuch bezeichnet, der m gemacht werden dürfe. 3 - März. Das Duell zwischen Rakowsky hat heute Nachinittag Uhr stattgefunden. Die Be dingungen waren schwere Säbel ohne Bin den und Bandagen bis zur Kampfunfähig keit. Rakowsky wurde leicht am Oberarm durch einen Säbelhieb verletzt, Wien, 3. März. Das Gewerbegericht verurtheilte die beiden Reisenden der Pa riser Juwelirfirma Bouchcron wegen unbe fugten Hausirens zu 200 Kr. Geldstrafe. Der beschlagnahmte Schmuck im Werthe von 800,000 Kr. verfällt zu Gunsten der Gemeinde Wien. Konstantinopel, 3. März. Der ameri kanische Dampfer „Celtik" mit 8000 Tou risten an Bord, sollte am Sonnabend hier eintreffen. Damit nicht solche Massen der Fahrt des Sultans zur Selamlikseier bei wohnen, wurde auf seinen Befehl die Lan dung des „Celtic" verschoben. Der Sultan verlangte ferner, daß die nicht mit Pässen versehenen Amerikaner nur mit einem, vom hiesigen amerikanischen Gesandten ausge stellten Garantieschein das Land betreten dürfen. Der Gesandte hatte in dieser An gelegenheit eine Unterredung mit dem Mi nister des Auswärtigen. Konstautinopel, 3. März. Wie verlau tet, soll das Verfahren, welches gegen die Passagiere des „Celtic" eingeschlagen wor den ist, bis auf Weiteres regelmäßig beob achtet werden, weil die Polizei angeblich empfangen iverden. Am nächsten Mittwoch empfängt der Papst die französischen Pilger, ebenso die französischen Kardinäle Coulliet, Langnieux, Mathieu, sowie 12 hier an wesende französische Bischöfe. Washington, 3. März. Die Buren delcgirten Wessels und Wolmarans sind hier eingetroffen und werden noch im Laufe dieser Woche vom Staatssekretär Hah empfangen werden. all sind auf den Bahnhöfen Tausende ver-!bei Klerksdorp erhöht hier den schlimmen sammelt. Als in der vorletzten Nacht um Eindruck derselben noch erheblich. Der ge- 2 Uhr die Locomotive auf einer kleinen sammte englische Verlust beträgt darnach Station Wasser nahm, pochte das wartende.632 Mann, nämlich 5 Offiziere, 45 Publikum, da der Prinz sich nicht zeigte, Mann todt, 6 Offiziere, 120 Mann ver- vergebens an die Fenster verschiedener, wundet, 11 Offiziere und 445 Mann ge- Waggons, um ihn herauszulocken. — In'fangen und wieder freigelassen. Aus den Louesville schüttelte, am Wagen entlang’Details geht überdies mit Sicherheit hervor, gehend, Prinz, Heinrich die emporgestreckte, daß die Liste sehr unvollständig ist. Die Hand eines Deutschen; sofort wurden Hun--’Verwundungen sind überwiegend im derte von Händen emporgestrcckt. Jemand,Unterleib. Man schließt daraus, daß der im Marinewagen schüttelte vom Fenster ausjKampf in kürzeste Entfernung stattfand, die Hände, bis der Zug sich in Bewegung:—Kitchener meldet, Oberstleutnant Anderson, setzte. Auf dem Bahnhöfe wachten 100^der den Donops Convoy bei'Klerksdorp be- Polizeibeamte und acht Geheimagenten über:fehligte, traf mit 9 Offizieren und 245 die Sicherheit des Prinzen. — Nach dem!Mann in Kraainpan ein. Die Boeren Bert. Tagebl." wurden in Ohio zum ersten-zählten 1200 bis 1700 Mann unter Kemp und Nachrichten über die Ankunft revolutionärer! auch die Uuglücksstelle auf der Locomotive Elemente erhalten hat. l stehend. Londs», 3. März, Das Gerücht vomj In Ciucimati angelangt, erwartete einer Newyorker Meldung, feststehen soll, werde Prinz Heinrich auch Canada besuchen. Pri«j hkinrij in Steifn. Tie Weiterreise von Pittsburg ging zum Theil durch überschwemmtes Gebiet. Un mittelbar neben dem Bahndamm schossen wilde Bergwasser, aus Seitenthälern kom mend, vorüber, die Balkenwerk, entwurzeltes Mate,deutsche und amerikanische Fahnen an!Delarey, Potnieter, Celliers, Baumstämme und Hausgeräth mit sich führ-s einem Fahnenstock getragen. Bei den letzteniLemner. Letzterer soll gefallen sein, ten. — In den nächsten Dörfern standen-Empfängen spielten die Deutschen rine die Häuser in halber Höhe im Wasser. Die-sonders hervorragende Rolle. — In Nash- U eb er sch w emmun g hat ersichtlich großen chille wurde, wie weiter berichtet wird, dem chaden angerichtet. Heute Morgen hatte! Prinzen ein Spazierstock zum Geschenk ge- Prinz Heinrich bereits eine Strecke auf der, macht, der aus einem neben dem Grabe des Locomotive fahrend zurückgelegt, um die-Generals Jackson stehenden Baume ge- interessante, steil ansteigende Bahncurve bei, schnitten ist. Die Anwesenheit zahlreicher Horseshoe sich genau ansehen zu können, ş Neger bei den Empfängen und deren Be- Dort schleppten drei Locomotiven den Zug geisterungs - Ausbrüche bildeten für den nun Paß hinauf. Ebenso passirte^der Prinz Prinzen und seine Begleitung eine Quelle endloser Heiterkeit. — Wie nunmehr, nach AKsltmd» MuHererrroPäische Gebiete. Newyork, 1. März. Der verstorbene 1. Millionär Charles L. Tiffany hat fast sein ganzes, mehrere Millionen betragendes Vermögen den Mitgliedern seiner Familie vermacht, jedoch mit der Einschränkung, daß jedes Einkommen nicht 3000 Dollars übersteigt. Newyork, 28. Febr. Eine b u ch l o s e iBücherei besitzt nach der Newyorker Tode Celil Rhodes ist unbeMndet. Rhodes!den Prinzen wieder eine großartige Be--Die diplomatischen Vorverhandlungen für!»World" das kleine Städtchen Meecksport erkrankt, doch ist sein Zustand ^ geisterung. Tausende umgaben den Bahn-, den Besuch sollen durch den englischen Bot- m "' r ‘ ’ ' ~ ' /r '' nicht besorgnißerregend. Madrid, 3. März. Zwischen Reisenden mehrerer Spezialzüge kam es zu Kund gebungen für und gegen die Mönche. Es wurden Revolverschüsse abgefeuert und die Fenster eingeworfen. Die Polizei war zu schwach und mußte erst Verstärkungen her beiholen, um die völlige Ruhe wieder herzustellen. Sydney, 2. März. Die Beulen- y e st macht in Australien bedrohliche Fort schritte. Bis jetzt sind fünfzig Personen, darunter die bekannten beiden englischen Schauspielerinnen Booth und Lee, der Beulenpest zum Opfer gefallen. Die Be hörden veranstalten täglich große Ratten jagden und bemühen sich, umfassende Sicher heitsmaßregeln zu treffen. TcmeSwar, 3. März. Gegen den Lipparer Personenzug richtete eine Anzahl Bruckenauer Bewohner ein Bombardement, wodurch die Fenster mehrerer Waggons zertrümmert und eine Reihe von Passagieren verletzt wurde. Rom, 3. März. Im Laufe des ge strigen Tages liefen im Vatikan unzählige hos und brachen in nicht endenwollende^schafter in Washington geführt werden. Der Hochrufe aus. Auf eine Ansprache des-Prinz, der sich, nach, Canada in elektrischen Burgermeffters erwiderte Prinz Heinrich: j Wagen begebe, treffe Mittwoch-Nachmittag Obgleich ihm das sprechen im Freien amj jn der englischen Kolonie ein, bereit Ver- Abend verboten sei, wolle er doch einer so, tvetcr ihn in Viktoriapark begrüßen solle, großen Menge ein Wort sagen. Er sei?— Am Sonnabend wurde die „Hohcn- überall von großen Massen der guten Be-'zMmm" dem allgemeinen Besuch durch das!von Büchern ausdehnen würde, die ganze völkerung Ohios mit den freundlichsten Publikum zugänglich gemacht. Mehrere obengenannte Summe. Nun haben sie sich Kundgebungen begrüßt worden, aber eine^Officiere der Yacht besuchten Edisons Werk- aber getäuscht. Der Wohlthäter ist ver so gewaltige Kundgebung, wie hier, habe statt in New Jersey. Ein Gehülfe Edisons stimmt, daß man nicht seinem Wunsche ge- in Pensylvania. Das Gebäude wurde mit einem Aufwands von 50,000 Doll, errich tet, die von dem bekannten amerikanischen Krösus Andrew Carnegie gestiftet worden waren. Die Väter der Stadt verschwende ten in dem Vertrauen, daß Herr Carnegie seine Spende auf eine zweite für den Kauf Glückwunschtelegramme anläßlich des Papst-'Waggon des Prinzen kein Platz mehr vor jubiläums ein. Das heilige Collegium i Handen, sodaß dieselben in einem anderen wird erst nach der Feier vom Papste' Wagen untergebracht werden müssen. Ueber- nirgends gesehen. Er danke für den macht die Reise im Zuge des Prinzen nutz guten Willen und bedauere, nicht längere um kinematographische Aufnahmen von in- jprcchen und jedem einzelnen dieser Guten sieressanten Reisebildern zu machen. Man me Ham schütteln zu können, da die Kürze, hofft, daß auch, Prinz 5zeinrich Edisons der Zeit es verbiete. Er würdige diese.Werkstatt besuchen werde., Kundgebung im höchsten Maße und hoffe, So geht es von Station zu Station in Bürgermeister vermöge der Bevölkerung weiter. Eine immerhin sehr angreifende seme Dankbarkeit besser auszudrücken als er-Reise. Daß Prinz Heinrich dies selbst em- setbjt int Augenblick dazu int stände sei. psindet, beweist die theilnehmende Frage, ),a>hville wurde Prinz Heinrich von tzw er an einen deutschen Zeitungsbericht- dem Bürgermeister mit einer Ansprache be- erstatter vom Bert. Lok.-Anz. richtete, als grüßt, auf welche er mit kurzen Worten - er ihm wieder begegnete: „Nun, leben dankte. Bon da ging cs weiter nach Louis- Sie noch?" ' ville. Für die auf den zahlreichen Liandels- stellen überreichten Blumenspenden von meist kolossalen Dimensionen ist in dem 3er Sfriffl is êàfà Die jetzt vollständig bekannt gegebene Verlustliste über die englische Niederlage maß gehandelt habe, und die Väter der Stadt sind von ganz anderen Sorgen ge quält, als Bücher zu kaufen. So wird das prachtvolle Gebäude denn wohl noch auf Jahre hinaus leer stehen bleiben oder aber zu einem anderen Zwecke verwendet werden müssen, wenn die Schenkungsur kunde nichts Gegentheiliges vorgcseben haben sollte. Fr«rņkrcich. Paris, 24. Febr. Die Phantasie der Pariser ist außerordentlich fruchtbar in der Erfindung aller möglichen Berufszweige. Jetzt wird wieder von einem neuen Projekt berichtet, das höchst originell ist. Der „Regenschirm-Vermiether" ist die neueste Erscheinung auf diesem Gebiet. Die Pariser, die vom Regen überrascht werden, ohne daß sie einen Regenschirm " Ztrandgut. Roman von O. Elster. (Nachdruck verboten.) Eine Weile stand Jobst still da und Nickte mit großen Augen auf die Thür, Welche sich hinter Mama Brückner geschlossen Mtte. Dann strich er sich mit der Hand %r die Stirn und seufzte leicht auf. „Du bist ein Thor, Jobst", murmelte „Was geht Dich Klein-Else an? Du Ahntest sie doch nicht heirathcn . . . gehen ll'ir wieder an die Arbeit ..." Er setzte sich an den Schreibtisch und ergriff die Feder. Aber schon nach einigen tauten warf er sie ärgerlich fort, schritt ein gc tale un Zimmer auf und ab, zündete ş'ch Ş .Cigarre an und streckte sich auf t ^Ä ! Ue 's Mit trübe sinnenden Augen blickte ex de» blauen Tabakswolken Nach, die sich zur Decke emporringelten. Em seinem sonstigen frohen Wesen fremder Dtißmuth schlich stch in seme Seele Die Pelt, das Leben ekelte ihn an. Seine' ^danken schweiften m die Heimath an dem Puschenden Strande der Ostsee. Er sehnte H nach der Stille der Wälder, nach den im bvnnenglanz daliegenden Fluren, nach der Landenden See, nach der Ruhe, nach dem Mieden der ländlichen Natur. Das Leben ^ der großen Welt schien ihm nichts mehr P bieten. Der Dienst, seine Studien, sie Junten die Sehnsucht seiner Seele nicht !'llen, —■ ja, wenn er auf dahinstürmen- »siu Roß in die Schlacht hätte reiten Punen! Aber so — es war todt in ihm, "ì um Ihn, schleuderte die Cigarre fort, legte die Hände unter das Haupt und starrte zur Decke empor. fc ® eine . n düsteren Träumereien wurde er dev energisches, kurzes Pochen an Störuim'V entrissen. Aergerlich über die Ä? er Herein" und richtete sich halb empor. „Hier muß man wohl drei mal klopsen, fragte die lachende Stimme des alten Frerherrn Von Windheim „Ah, Papa, Du bist es! Verzeih, wenn ich Dein erstes Klopfen überhörte." Jobst sprang empor und reichte dem Vater die Hand. „Leg' ab und setz' Dich, Papa. — Da stehen die Cigarren, 's ist eine erträgliche Sorte. ..." Der alte Baron streifte gemächlich die rothbraunen Handschuhe ab, legte sie nebst Hut und Stock auf einen Nebentisch, zündete sich eine Cigarre an und ließ sich auf athmend in einen Sessel fallen. „Nun, Papa", sagte Jobst lächelnd, „Du machst ja ein ganz geheimnißvolles Ge sicht? Was giebt es denn?" „O nicht viel, mein Junge. Nur daß wir heute Abend zu Herrn Brückner ein geladen sind. Du hast doch Zeit?" „Herr Brückner hat uns eingeladen? Warst Du denn schon bei ihm?" „Natürlich", entgegnete der alte Frei herr mit schlauem Lächeln. „Heute Mor- §« n .~r Ņrima Maschinen, sind großartig, ņ das kaufen könnte! — Und seine r? 3 eingerichtet! — Da schämt man jich wirklich seines alten Eulennestes." "şş Du Frau Brückner gesehen?" „Selbstverständlich — wir haben zu sammen gefrühstückt. Eine harmlose Frau — etwas protzenhaft, aber gutmüthig. Muß 'mal eine schöne Frau gewesen sein. Die Tochter ist ihr Ebenbild — nur feiner, eleganter. Na, Du kennst die Leute ja." „Allerdings kenne ich sie", erwiderte Jobst mit leisem Spott. „Apropos, Jobst, weshalb hast Du noch keinen Besuch bei ihnen gemacht? Ich glaube. Du würdest sehr freundlich aufgenommen sein." „Das glaube ich auch." „Die Leute scheinen ehrgeizig zu sein. Sie geben was auf einen alten Namen. — Na, den haben wir ja." . . . . Es paffte gemüthlich die Tabakswolken m die Luft, seinen Sohn anblinzelnd. Er befand sich offenbar in vortrefflicher Laune „Hast Du denn gar nichts Trinkbares da. fragte er, sich umschauend „Gewiß. Willst Du ein Glas Rotb wem —• einen Cognac?" »Mir ist so merkwürdig im Magen — das schwere Frühstück bin ich nicht qewöbnt gieb mir einen Cognac." Jobst schenkte die Gläser ein. Der alte Baron schlürfte behaglich den goldinen Trank „Sag mal, Papa", fragte Jobst, indent er sich dem Vater gegenüber niederließ, die Arme auf den Tisck- legte und den alten Herrn aufmerksam anblickte, „was hast Du denn in der bewußten Geldangelegen heit gethan?" „Sapperlot, rückst Du mir forsch auf den Leib, mein Junge", lachte der Baron. „Aber Du wirst mit mir zufrieden sein, die Angelegenheit ist geregelt, wenn — hm — ja, wenn Du willst." »Ich?!" ^ „Ja, Du. mein Junge. Sieh mich nur nicht so verstört an. Ich habe einen Geld mann gefunden, der mir fünfzigtausend Thaler zur Verfügung stellt — und später noch einmal so viel, wenn Du willst „Aber so erkläre mir doch, Papa . .! „Wetter noch einmal, bist Du schwer von Begriffen! Sagte ich Dir nicht, daß ich bei dem alten Brückner, dem Millionär, gefrühstückt habe? Mit ihm und seinen Damen. Seine Tochter auch, mein Junge, und denke, es wäre keine üble Parthie für Dich." „Vater?!" Jobst sprang empor und blickte seinen Vater vorwurfsvoll an. „Du hast Herrn Brückner Versprechungen gegeben?" „Bist Du toll. Junge. Wie sollte ich dazu kommen? Das ist Deine Sache. Ich sage Dir nur soviel, daß der Millionen- Mann mir fünfzigtausend Thaler geliehen hat — auf Machnow einzutragen, und daß er seiner Tochter eine baare Mitgift von fünfhunderttauscnd Mark mitgeben will Na, genügt Dir das noch nicht?" Er schenkte sich noch einen Cognac ein und trank ihn langsam aus. „Um sechs Uhr erwarten uns Bruckner's zum Diner", sagte er lächelnd. Jobst schritt erregt im Zimmer auf und ab. Ihm selbst war ja vor einigen Tagen, als sie mit Brückner und Gerda zusammen trafen, der Gedanke einer Verbindung mit Gerda gekommen. Aber er hatte ihn be reits wieder vergessen; sein Herz, seine Phantasie beschäftigten sich allzuviel mit den dunklen Augen, der schlanken, edlen Gestalt Else's, als daß in seiner Seele für ein anderes Mädchen noch Raum sein sollte. Und jetzt trat ihm der Gedanke mit brutaler Greifbarkeit entgegen. Sein Vater selbst hatte den Plan in aller Heimlichkeit verfolgt und stellte ihn gleichsam vor die kategorische Frage: Ja oder Nein! Er kannte den alten Brückner ganz genau. Er wußte, daß es sein und seiner Gattin größter Schmerz war, daß sie nicht in der ersten Gesellschaft verkehrten, er wußte, daß sich Brückner schon öfter um den Titel Commerzienrath beworben, daß er hoffte, durch eine vornehme Heirath seiner Tochter zu dem ersehnten Ziele zu gelangen. Aber der Gedanke, das Kaufobjekt des Handels zu sein, der zwischen seinem Vater und Brückner augenscheinlich abgeschlossen war, widerte ihn an/ Er dachte zu groß und zu edel von der Liebe, als daß er sich mit dem Gedanken hätte befreunden können. Schon wollte er seinem Vater eine heftige Antwort geben, als ihm plötzlich die Unter redung einfiel, welche er vor kaum einer Stunde mit Frau Antonie gehabt. Ein bitteres Lächeln zuckte über sein Ge sicht. Welch ein Thor war er, noch an die Reinheit und Hoheit der Liebe zu glauben. War nicht auch dieses reine, edle Gefühl der Berechnung unterworfen? Machten es viele seiner Kameraden nicht auch so, wie ihm sein Vater rieth? Wes- )a b wollte er allein gegen den Strom chwimmen i Weshalb wollte er nicht durch eine reiche Heirath sich und seine Familie aus der Misere einer verschämten Armuth retten? »Na, hast Du Dir die Sache überlegt, mein Junge?" fragte der Freiherr nach einer Weile. Wann, sagtest Du, erwarten uns Bruàer's zum Diner?" „Um sechs Uhr." . . .