-Lá fällt, diese Zustände so lange ruhig ge- duldet zu haben. — Zur Regelung des Nachlasses Emin Pascha's wird gemeldet, daß das Testament Emin's noch nicht von Sansibar, wo es beim kaiserlichen Consulat nieder- gelegt ist, eingetroffen ist. Unterdessen sind Verhandlungen zwischen den Vertretern von Emin's Wittwe und ihrer Tochter, sowie der kleinen Ferida eingeleitet, um einen Vergleich herbeizuführen. Sollte dies nicht gelingen, so würde wohl eine Klage auf Aufhebung der Adoption Ferida's erfolgen, die Emin Pascha während seines Aufenthaltes in Deutsch-Ostafrika vollzogen hatte. Nachdem sich herausgestellt hat, daß ein legitimes Kind von Emin vorhanden ist, hat die Adoption nach preußischem Gesetze keine Gültigkeit. Berlin, 9. Juni. Die „Nordd. Allg." sagt gegenüber der „Times"-Depesche aus Philadelphia, wonach die deutsche Regier- ung gegen den Z o l l z u s ch l a g von */ 10 Cents auf das Pfund Zucker aus Zuckerprämien zahlenden Ländern protestirt und Repressalien angedroht hätte, die Nachricht sei falsch und rühre wahr scheinlich von amerikanischen Zuckerinter essenten her, die für ihre begehrlichen Wünsche das amerikanische Selbstständige keitsgefühl mobilisiren möchten. Die Hin fälligkeit der Behauptung ergebe sich schon daraus, daß vorläufig nur der Beschluß der Senatskommission vorliege, der noch den Senat und das Repräsentantenhaus passiren müsse und zuletzt der Zustimmung des Präsidenten bedürfe. — Ueber die Unzulässigkeit der Erhöhung der ursprünglich verlangten Gemeinde einkommensteuer auf Grund einer im Laufe des Veranlagungsjahres angefallenen Erbschaft hat das Oberverwaltungsgericht eine für die Steuerpflichtigen bemerkend werthe Entscheidung abgegeben. Ein Steuer pflichtiger war wegen eines im November 1892 stattgehabten Erbanfallcs für die letzten vier Monate des Jahres 1892/93 mit einem Mchrertrage von 412 Mk. gegen die ursprünglich veranlagte Gemeindeein kommensteuer herangezogen worden. Nach dem der dagegen erhobene Einspruch von dem betreffenden Magistrate zurückgewiesen worden war, strengte der Steuerpflichtige Klage beim Bezirksausschüsse an, wurde aber auch dort abgewiesen. Das Ober verwaltungsgericht hat jedoch diese Ent scheidung wieder aufgehoben und den Magi strat zur Erstattung der nachträglich ein gezogenen Steuer verurtheilt. Berlin, 9. Juni. Eine größere Anzahl bedeutender Industrieller drückte den Brauereien und Gastwirthen ihre Zustim mung aus zu den Maßnahmen gegen den Boycott. Ein Großindustrieller stellte die Schließung einer Fabrik, worin 800 Mann beschäftigt sind, in Aussicht, falls der Kämpft der Sozialdemokraten gegen die Brauereien noch länger fortdauere. 16 Indu strielle boten den betheiligten Gastwirthen jetzt hatte, mit der Hand winken, mußten sie kommen die Erlöser Ja — da kamen sie, — jetzt merkte auch Nalas ihr Nahen — aber würde sie es noch tragen, bis sie aus der Manege hinaus waren — und was dann? Röchelnd blickte er auf Maja nieder. In fast stumpfer Gleichgiltigkeit starrte sie in die gläsernen Augen der ^Ungeheuer, während der Athem stoßweise, gleichmäßig, aber immer gepreßter aus ihren halbgeöffneten Lippen strömte. Der Vorhang fiel hinter der fortrollenden Gruppe zusammen. „Hilfe, wir ersticken!" stieß Nalas in letzter Ueberlegung hervor, er fühlte, daß ihm die Sinne schwanden. Die Laute pfiffen schluchzend aus seiner gepreßten Brust. Er fühlte, wie seine Rippen sich unter dem unausgesetzt steigernden Druck bogen, und da verließ ihn im Angesicht des nahenden Würgeengels die Willenskraft. Ein gräßliches Ringen begann, verzweifelt bemühte er sich, sich aus der entsetzlichen Umschlingung zu winden, die Fesseln abzu streifen, mit dem Aufwand der letzten Kräfte und der sterbenden Sinne kämpfte er um sein junges Leben. Vergeblich, die wuchtigen, erbarmungslosen Ringe ließen sich nicht abstreifen, schmiegten sich mit eiserner Gewalt enger und enger um seine röchelnde Brust. Ter Direktor und das Personal eilten verstört herbei und blickten zunächst in rathloscm Entsetzen auf die jäh verwandelte Gruppe, den ringenden Indier und die ohnmächtig in ihren Banden hängende Schwedin. „Er gehört mir!" rief Maja wild, ver stört um sich blickend. Dann hob sie die Hände mit der Ge berde einer Furie, während sich der Aus druck wilder Gier in ihrem Antlitz malte und die Augen stier aus ihren Höhlen traten, und hauchte den Ungeheuern ihren heißen, zischenden Athem entgegen. Mit rapider Gewalt schossen die beiden Köpfe auf sie zu, und während aus den Reihen des Publikums draußen das Klatschen und Stampfen des Beifalls herüberdröhnte, brachen die drei Körper unter einem gleich- zeitigen grauenhaften Röcheln entseelt zusammen. 600 000 Mk. an, um mit den Brauereien Hand in Hand zu gehen. — Unter den Berathungsgegenständen, die auf der Ausschußsitzung des „Bundes der Landwirthe" stehen, figurirt auch ein „Spiritusmonopol". Was es da mit auf sich hat, glaubt die „Voss. Ztg." melden zu können. „Die Reichsverwaltung übernimmt allen von den Brennern zu er zeugenden Spiritus, einstweilen zum Preise von 50 Mark pro Hektoliter, ohne Maisch raumsteuer. Ausgenommen sind nur die sogenannten Qualitätsbranntweine. Das Reich bestimmt den Verkaufspreis für den inländischen Trinkbranntwein und den für gewerbliche Zwecke zu verwendenden Spi ritus. Die Mengen, die nicht im Inlands verbraucht werden, werden von dem Reich bestens nach dem Auslande abgesetzt. Zu Trinkbranntwein darf nur gereinigter Spiri tus, Sprit, verwendet werden. Jeder Brenner erhält zu diesem Zwecke einen Traube'schen Reinigungsapparat ckuf Staats kosten; die Kosten für die Reinigung des Branntweins werden ihm bis zum 5000 Mark jährlich vergütet. In jeder Schank wirthschaft wird eine polizeilich genehmigte Taxe sichtbar angebracht, die den Preis der Getränke und außerdem die Bestand- theile und den Alkoholgehalt der zum Ver kauf stehenden Branntweinarten angiebt. Die Brennzeit wird vom 1. September bis zum 15. Juni festgesetzt. Das Bren nen von Mais rc. ist untersagt. Der Mehr ertrag dieser Branntweinsteuer wird auf 240 Millionen angegeben." Das ist der Plan eines Reichsspiritusmonopols in aller Form, bei dem alle Vortheile auf Seiten der Brenner, das Risico beim Reich und die Lasten aus den Consumenten liegen würden. Zur Naturgeschichte des Ha s e n hat ein Schüler aus der vierten Klasse einer Berliner Gemeindeschnle einen so köstlichen Beitrag geliefert, daß wir glauben, denselben unseren Lesern nicht vorenthalten zu dürfen. Hier ist er buchstabengetreu: „Der Hase. Der Hase hat ein Maul, wie ein kleiner runder Apfel. In dem Maule hat er zwei Zähne, die wachsen immer nach. . Wenn er einen Tag nicht frißt, wachst er raus. An den 4 Ekken hat er 4 Beine. Der Hase jungt sehr oft, manchmal bis 20. Der Jäger schißt ihn nicht geru, weil er so oft jungt. Er hat einen kurzen Schwanz; was dahinter ist, nennt man eine Blunie. Der Jäger nennt ihn eine Lampe". Der Riesenverkehr auf der Stadt- und Ringbahn in Berlin, der sich in den letzten Jahren in kaum noch zu bewältigender Weise gehoben, hat die verschiedensten Ver größerungsumbauten nothwendig gemacht. Auf dem Bahnhof Zoologischer Garten mußte in Rücksicht auf die italienische Aus stellnng ein Nothhaus- und Eingang ge schaffen werden. Auf dem Bahnhof Belle vue, der den Verkehr für den so überaus zahlreich bevölkerten Stadttheil Moabit zu bewältigen hat, hat der Perron um die Hälfte verlängert werden müssen. Ferner wurde noch eine neue Freitreppe nach der Brücken-Allee angelegt, während die Schalter räume bedeutend vergrößert und vermehrt wurden. Am Bahnhof Friedrichstraße ist man augenblicklich beschäftigt, wegen des Stadtverkehrs ebenfalls Erweiterungsbauten auszuführen. Ein neuer Streckenanzeiger ist seit gestern am westlichen Ausgange zur Aufstellung gelangt. Auf anderen Bahn Höfen sollen ähnliche Arbeiten in nächster Zeit in Angriff genommen werden. Da alle diese Vergrößerungen schon in abseh barer Zeit doch nicht ausreichen werden, um den Verkehr zu bewältigen, will ein bekannter Bautechniker ein Projekt zur An lage einer Hochbahn oberhalb der Stadt bahn einreichen. Berlin, 9. Juni. Die „Nordd. Allg." theilt mit: Der Landgerichtsdirektor Braufe wetter stellte Strafantrag gegen den Ver fasser eines Artikels der „Nat.-Ztg." und deren Chefredakteur, weil der Artikel Brausewetter's Verhalten bei der Ver eidigung der Zeugen in dem großen Preß- prozeß rügte und dies eine wissentliche Verbreitung einer falschen eiferverletzenden Thatsache bedeute. Der gestern vernommene Chefredakteur lehnte die Namhaftmachung des Verfassers ab. — Ueber die Nothwendigkeit einer grö ßeren Berücksichtigung des städtischen und bäuerlichen Elements bei der Zusammen setzung der Kreistage hat sich dem „B. T." zufolge der in parteipolitischer Hinsicht auf dem Programm der Freikonservativen ste hende Landrath v. Unruh in Bromberg in einem Referat über die Landwirthschafts kammern im „Bauernverein" ausgesprochen. Herr v. Unruh ist der Ansicht, daß speziell im Kreise Bromberg die städtischen Stini- men im Kreistage erhöht werden müßten, da die Kreissteuern aus den Städten so erheblich seien, daß ihnen auch eine zweite Stimme zugebilligt werden sollte. „Auf diese Weise werden wir 6 bäuerliche und 6 städtische Stimmen (gegen ca. 14 des ersten Standes) haben, und das wäre dann ein erträgliches Verhältniß." Wenn Herr v. Unruh, obwohl politisch freikonservativ, den liberalen Forderungen in dieser Be ziehung entgegenkommt, so spricht das doch sehr für die Nothwendigkeit einer Reform auf diesem Gebiete. Herr v. Unruh kam den berechtigten Forderungen der bäuerlichen Besitzer durch folgende Bemerkung entgegen: Was die Kreisordnung anlangt, so streben Sie innerhalb der bisher hier geltenden Kreisordnung nach einer legalen größeren Vertretung im Kreistage, dann wird sich Ihre Stellung wieder besser gestalten und wir werden auch wieder Frieden haben im Kreise. — Ein für Rechtsanwälte und Preß betheiligte hinsichtlich des Kostenersatzes beachtenswerthe Entscheidung des Land gerichts Aachen wird durch die „Zeitschrift für rheinische Justiz - Subaltern - Beamte" weiteren Kreisen bekannt: Ein in Berlin wohnender Kläger hatte einen ebenfalls dort wohnenden Rechtsanwalt beauftragt, Klage zu erheben gegen 1. in Aachen. Durch die mehrmals nothwendig gewordene Hin- und Rücksendung der Akten entstanden an Portokosten 3,20 Ji. Im Kostenfest setzungs-Versahen wurden dem obsiegenden Kläger 3 M abgesetzt, mit der Begründung, daß, wenn Kläger direkt an einen am Sitz des Prozeßgerichts wohnenden Anwalt sich gewandt hätte, höchstens 0,20 Jl Porto entstanden wären. Gegen diesen Beschluß des Amtsgerichts erhob Kläger Beschwerde. Das Landgericht Aachen wies jedoch die Beschwerde kostenfällig zurück. Aus den Gründen sei Folgendes hervorgehoben: Die Ansicht, daß die Auslagen des zum Prozeß Bevollmächtigten bestellten Rechtsanwalt stets als nothwendige Kosten im Sinne des § 87 der C.-P.-O. anzusehen und daher der richterlichen Kontrole entzogen wären, sei verfehlt. Eine solche Auslegung würde dazu führen, daß alle, auch noch so un- nöthigen Auslagen des Rechtsanwalts der unterliegenden Partei in Rechnung gestellt werden dürften, was jedenfalls dem Sinn des Gesetzes zuwiderlaufe (cfr. Entscheidung des Reichsgerichts, Bd. 13 S. 313). Mit Recht seien daher die Mehrkosten gestrichen, welche Kläger hätte vermeiden können, wenn er direkt an einen am Prozeßgericht wohnenden Rechtsanwalt sich gewandt hätte. Graudenz, 8. Juni. Auf dem Bahn höfe zu Jllowo in Ostpreußen richten der Norddeutsche Lloyd und die Ham burg -Amerikanische Packet fahrt - Ge sellschaft eine Kontrolstalion für Aus wanderer ein. Die Station, welche 450 Quadratmeter Fläche umfassen wird, soll zugleich als Agentur dienen und wird einen Desinfektionsraum sowie eine Badeanstalt enthalten. Siegen, 9. Juni. Im Prozeß gegen Brügge mann und Genossen wegen Zusanimenbruches des Siegener Bankver eins beantragte der Staatsanwalt folgende Strafen: Gegen Brüggeman wegen absicht licher Benachtheiligung des Bankvereins im Differenzhandel, sowie wegen Ver schleierung, Erpressung und Betrugs 1'/ 2 Jahre Gefängniß und 23,000 Mk. Geld strafe; gegen Koelsch wegen Benachthei- ligung und Verschleierung 3'/ 4 Jahr Ge fängniß und 5500 Mk. Geldstrafe, gegen Franz wegen Beihülfe zu den erwähnten Delirien und wegen strafbaren Aufwandes 1'/, Jahr Gefängniß und gegen Krüger 3 Jahr Gefängniß und 20,000 Mk. Geld strafe. Aus Arolsen berichtet die „Kr. Z."' daß sich der Fürst zu Waldeck mit der Prin zessin Bathildis zu Schaumburg-Lippe ver lobte. Eisenach, 9. Juni. Die Wittwe von Fritz Reuter ist heute Mittag gestorben. Thorn, 10. Juni. Heute sind im Weichsel- gebiet zwei Cholerafälle gemeldet. In Stewken bei Thorn ist die Arbeiter- frau Segar, in Steinfurt bei Getau der Wafferarbeiter Moede erkrankt. Nach amt licher Mittheilung sind in der Stadt War schau in 5 Tagen 22 Erkrankungen und 10 Todesfälle, im Gouverment Warschau in 4 Tagen 22 und 13, im Gouvernement Plotzk in 2 Tagen 11 Erkrankungen und 6 Todesfälle an asiatischer Cholera vor gekommen. Parchim, 9. Juni. Ein hiesiger ange sehener Kaufmann erschoß seine Braut, dann sich selbst. Erlangen, 9. Juni. Hier erschoß ein Soldat seine Geliebte und dann sich selbst. Auf Wilhelmsburg wurde von einem Gerichtsvollzieher eine Strohbindemaschine im Zwangswege versteigert. Ein mit Wagen und Pferd des Weges kommender Landmann begab sich dem „W. B. zufolge in das Auctionslokal und bot in über müthiger Weise 500 Mk., den dreifachen Werth der Maschine. Als dieselbe ihm zugeschlagen wurde, stellte sich heraus, daß cr kein Geld hatte. Der Gerichtsvollzieher beschlagnahmte nunmehr zur Sicherstellung Pferd und Wagen und überlieferte dem Vorwitzigen die theuer erkaufte Maschine. BroviULielleS Schleswig, 11. Juni. Die im hiesigen Kreise belegenen Landgemeinden Klein- eerkoog und Bergenhusen sind zu einer Landgemeinde unter dem Namen Bergenhusen vereinigt worden. Schleswig, 11. Juni. Einem aus dem Kindergarten heimkehrenden kleinen Mäd chen wurde auf dem Kornmarkte das kleine goldene Kreuz, welches das Kind an einem Bande um den Hals trug, von einem halb wüchsigen Mädchen entwendet. Ottensen, 11. Juni. Ein hiesiger See mann ging, nachdem seine Frau vor einiger Zeit gestorben, kürzlich nnt einem Schiff wieder in See, zwei Knaben im Alter von sechs und acht Jahren gänzlich hilflos in in seiner Wohnung zuräcklassend. Die Kinder wurden auf von den Nachbarn erstattete An zeige von der Polizei vorläufig in der Ver sorgungsanstalt untergebracht und gegen den gewissenlosen Vater eine Untersuchung ein geleitet. Drei kleine Kinder desselben Mannes sollen schon vor einigen Tagen durch Dia konissen privatim untergebracht worden sein. Kiel, 11. Juni. Die Katastrophe auf der „Brandenburg" hat eine Verordnung der Marineverwaltung über die An wendung forcirter Leistungen bei den Marineschiffen zur Folge gehabt. Darnach wird für alle Schiffe — mit Ausnahme der Torpedodivisions- und Torpedoboote auf Grund der Probefahrten eine „forcirte Leistung" und eine „höchste Dauerleistung" in indizirten Pferdestärken der Hauptma schinen durch das Reichsmarineamt festge setzt; dieselben dürfen bei späteren Fahrten nicht überschritten werden. Die forcirte Leistung ist das Ergebniß einer sechs stündigen forcirten Fahrt mit allen Kesseln und mit einem Luftüberdruck im Aschfall von nicht über 50 Millimeter Wassersäule für Lokomotivkessel bezw. nicht über 30 Millimeter Wassersäule für Zylinderkessel. Die höchste Dauerleistung ist das Ergebniß einer 24stündigen beschleunigten Dauerfahrt mit allen Kesseln und mit einem Luftüber druck von nicht über 30 Millimeter Wasser säule für Lokomotivkessel bezw. nicht über 12 Millimeter Wassersäule für Zylinder- kessel. Unbeschränkt fortgesetzt werden dürfen nur Fahrten mit einem Luftüber druck gleich dem für die höchste Dauer leistung gestatteten oder mit einem ge ringeren, mit größerem Luftüberdruck nur aus besonderer Veranlassung vorgenommene Fahrten, die nicht über drei Stunden dauern dürfen. Ein über forcirte Leistungen hinausgehender Luftüberdruck ist überhaupt nicht zulässig. Kiel, 10. Juni. Angesehene Mitglieder der bürgerlichen Parteien im Wahlkreise Elmshorn beschlossen, in der Stichwahl ein Zusammengehen aller nicht sozialisti- schen Wähler herbeizuführen. Die bürger liche Presse wirkt in demselben Sinne. Kiel, 11. Juni. Der Situationsplan der Ausstellung wird jctzt versandt. Man ersieht aus demselben, daß der Platz für das Ausstellungsgebäudc und für die im Betrieb vorzuführenden Ausstellungsobjekte an der Hamburger Chaussee resormirt ist. Haderslebcn, 10. Juni. Acht Schau spieler des königlichen Theaters in Kopen hagen kanien gestern hier an, um hier Vor stellungen in dänischer Sprache zu geben, nachdem das Verbot' gegen die dänischen Theatervorstellungen kürzlich aufgehoben ist Sie wurden indessen nach ihrer Ankunft sofort polizeilich vernommen und erhielten einen Ausweisungsbefehl. Bezüglich der Versicherungspflicht der sogenannten Reinmache- oder Morgen fr anen, so schreibt man dem „B. T." aus Kiel, herrscht eine Unklarheit und Un gewißheit, die schon Manchem arge Scheere- reien verursacht hat. In Kiel wurden bis vor wenigen Monaten die Morgenfraucn nicht als versicherungspflichtig angesehen. Darauf entschied der hiesige Magistrat, daß Morgenfrauen, die gegen ein monatliches Entgelt von mindestens zehn Mark be schäftigt seien, als berufsmäßige Lohnar beiterinnen zu betrachten seien und dem nach der Versicherungspflicht unterliegen. Nunmehr nimmt die Versicherungsanstalt Schleswig-Holstein unter Hinweis auf eine Entscheidung des Reichsversicherungsamtes Stellung zu dieser Frage. Dieselbe erklärt, daß die Morgenfraucn nur dann von der Versicherungsanstalt befreit seien, wenn der Verdienst lediglich ein unerheblicher sei. Die Frage der Versicherungspflicht derselben sei von Fall zu Fall einer besonderen Prü fung zu unterziehen; die Betheiligten müß ten im eigenen Interesse in Zweifelsfällen die mit der Durchführung des Gesetzes beauftragten Behörden um Auskunft er suchen. Fricdrichstcidt, 10. Juni. Gegen den Beschluß des Bankvereins, nach welchem die durch die Veruntreuungen des Bank directors Hashage entstandenen Verluste durch die Actionäre gedeckt werden sollen, haben 3 Actionäre bei dem königl. Land gericht zu Flensburg Klage erhoben. Es handelt sich um Nachzahlung von 770 Mk für jede auf 300 Mk. lautende Actie. Ferner haben 10 Actionäre die Zahlung dieser Summe verweigert und sind des wegen von der Direction des Bankvereins verklagt. In Linden bei Heide lvurde ein Ein- bruchsdiebstahl verübt. Die Diebe ent wendeten einen autoniatischen Kraftmesser mit 25—30 Jl Inhalt und einige Tisch tücher. - Bordesholm, 11. Juni. Am 16. d. M. findet im „Alten Haidkrug" Hierselbst die Versammlung des Kieler Kreislehrer verein (Stadt- und Landkreis) statt. Den ersten Vortrag hält Herr Lehrer Struwe- Kiel über „Jugend- und Volksspiele", und darnach spricht Herr Lehrer Esdohr aus Gaarden über „Werktätige Nächstenliebe auf dem Gebiet der Volsschule". Der Vorstand besteht z. Z. aus den Lehrern Rottgardt - Neumünster, Rathje - Gaarden, Peter-Kiel. — Eine der kleinsten politischen Gemeinden hiesigen Kreises und der Pro vinz ist die Gemeinde Rumohrhütten. Die selbe hat ein Areal von 69 Hektar und zählt 24 Einwohner. Es schweben Ver handlungen, die Gemeinde aufzulösen und die Eingesessenen theils nach Rumohr und theils nach Schierensee einzugemeinen. — Der hiesige landwirthschaftliche Verein will am 20. d. eine Wagenfahrt durch den öst lichen Theil des Vereinsgebietes unter nehmen. Die Tour beginnt am Bordes- holmer Bahnhof und endigt in Bissee, wo ein Ball die Feier beschließt. — Der Kreistag des hiesigen Kreises hat folgende Subventionen bewilligt: für die Natural- Verpflegungsstationen hier und Neumünster 5500 Mk., für den Haide-Kultur-Verein 100 Mk., für den Fischerciverein 50 Mk., für den GartenbauvereinAchterwehr 50 Mk., zur Unterstützung hülfsbedürftigter Heb ammen des Kreises 325 Mk. und der Orts krankenkaffe des Armenverbandes Bordes holm 1200 Mk. Der Kreishaushalts-Etat für 1894/95 schließt ab im Ordinarium mit 101600 Mk., im Extra-Ordinarium mit 54400 Mk. Aus den Bemerkungen zum Etat ist noch erwähnenswerth, daß die zwei angeschafften Desinfektions-Appa rate in Bordesholm und Neumünster, mit denen man gerade einem Bedürfniß in weiteren Kreisen glaubte entgegenkommen zu können, durchaus nicht vom Publikum verlangt und benutzt werden. — Die Buch weizenfelder der hiesigen Gegend zeigen einen guten Stand. Hohenwestcdt, 10. Juni. Unter den denkbar ungünstigsten Witterungsver hältnissen endete hier heute die Gauturn fahrt des Ostholsteinischen Turngaues. Nachdem am Sonnabend-Abend ein Marsch von Neuniünster nach Jnnien voraus gegangen war, wurde derselbe von Jnnien nach hier unter häufigen Regenschauern fortgesetzt und langten die Turnfahrer in einer Stärke von reichlich 250 Mann um il Uhr hier an. Um 2 '/ 2 Uhr erfolgte ein Ausmarsch nach der Festkoppel mit an schließenden Freiübungen der gesammten Tnrnfahrer und Wettturnen. Trotz der gehabten Anstrengungen und des ungünsti gen Wetters konnten sehr gute Leistungen beobachtet werden und gingen von dem Rendsburger Männerturnverein lie Herren W. Schröder, G. Sibbert und C. Kühl als Sieger aus dem Wettkampf hervor. An den Rückzug schloß sich ein Kommers und führte ein Extrazug die Turnfahrer um 8,40 Uhr in die Heimath. n, Jevcilstedt, 10. Juni. Die Monats versammlung des Lchrervcreins für das Kirch spiel Jevcnstedt fand gestern im Schulhause zu Kattbeck statt. Herr Lehrer Lun dt aus Breiholz hielt daselbst eine Lehrprobe über ein Thema aus der Geographie und -zwar behandelte er die Provinz Westfalen.. Für die nächste Versammlung, die am 7. Juli inSchülp stattfinden soll, hatHerrGrib b o h m- Freudcnberg eine Unterredung zugesagt. — Am nächsten Sonntag wird der Missionar Ti m P k c aus Ostindien in hiesiger Kirche die Predigt hatten. Herr T., welcher ca. 10 Jahre auf der indischen Station arbeitete, gedenkt zmn Herbste wieder dahin zurückzukehren. b Fvckbek, 11. Juni. An der hiesigen Aushubstelle für Grand und Steine sind immer noch gegen 30 Mann beschäftigt. Allein 18 Grandsiebe sind noch im Betriebe. Jeden Tag werden gegen 200 Kubikmeter mittelst der gelegten Feldbahn nach der Lade stelle zwischen Klint und Nübbel befördert und in Schuten verladen. Z-i Rendsburg, 11. Juni. Das Kgl. Seeamt in Tönning verhandelte in seiner letzten Sitzung über den Tod des Maschi' nisten Sauereisen vom Hamburger Schlepp' dampfer „Herkules" und den Untergang einer zum Baggereibctriebe des Unter nehmers C. Behring in Breiholz gehörigen vom Hamburger Schleppdampfer „Borkum" geschleppten Baggerschute. Das Seeamt gab in dieser Angelegenheit die folgenden Sprüche ab: 1. Der Maschinist Sauereisen vom Hamburger Schleppdampfer „Borkum" ist am 27. April 1894 in der Tönninger Rhede beim Uebertreten vom Leichter Ved del aus den Leichter Peute über Bord ge' fallen und ertrunken. Der Unfall ist als eine Folge der Unvorsichtigkeit des Sauer eisen anzusehen. Ein Verschulden trifft Niemand. Der vorgenommene Rettungs versuch mar der Sachlage entsprechend.. 2. Der Seeunfall, bei welcheni eine von dem Dampfschiff Borkum geschleppte, zum Baggereibetriebe der Firma C. Vehring gehörige Baggerschute am 5. September 1893 in der Außeneider leck gesprungen und gesunken, ist durch den schlechten und seeuntüchtigen Zustand und die mangelhafte Ausrüstung der Schute herbeigeführt. □ Rendsburg, 11. Juni. Die Hebung des bei Nobiskrug gesunkenen Baggers ist den Unternehmern Conradi-Kiel und Flint' Hamburg übertragen — wie es heißt, fts den Preis von 25000 Mk. — und ist mit den vorbereitenden Arbeiten bereits begonnen. Die Taucherfirma Flint hat ihre eigenen Taucherschiffe nach hier über- Ähren lassen, welche mit allen erforder lichen Maschinen und Geräthen sehr reich haltig ausgerüstet sind. Der Bagger selbst ist im Kanalbett völlig verschwunden. ± R, der bei schaftigt, Nächte ■ der Näh, nieder, denn der seiner I: baaren wird gef A R Sonnabe: einem F polizeilich aus ver! Unverftoi Waare a ganz cne erwünscht L2 st Bau in Maurer, letzungen daß der Theile er 'Ffc Ri aus Büdk öffentlich skandalisv ş Rl abend-Nc des Jnfc Gehölz 1 Konzert gramm s war. U Herrn B Mit auße Und könr dieser Kl ± Rc Zeit wir stationirt daselbst l Grunde c Polizeisei Bewohne grüßen I dem nam gabondag Ein <s Zufall ti Offiziers einigen ! im Cent lagers e biner m Form di den er f: das alte Nost bef Kolben zweifellv! Aus die auch den gung ur Eisenthei parallel gelegt sii Eifer an schließlick Nah? a Worte: k Zornd Nun an Generalli °us Fra Heeresab: Nonlmen Nend eint Löwen Eorresp." 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