VI. Gynäkologie und Pädiatrik. 258 kamen, der Nabelstrang durchschnitten, sobald die Pulsationen schwächer wurden und ehe der Kopf zur Welt kam. Diese 11 Kinder wurden sämmtlich lebend geboren und blieben auch am Leben. Bei 3 Kindern hingegen wurde der Nabelstrang nicht durchschnitten, und diese starben. Wäre die Durchschneidung des Nabelstranges auch hier vorgenommen worden, so würde, wie BAUDELOCQUE glaubt, das Leben erhalten worden seyn. Doch läugnet er nicht, dass off” dies Mittel nicht hinreiche, und er schlägt daher, um sicher zu gehen, den Gebrauch der oben erwähnten Röhren vor. [v. Froriep’s Notizen, Nr. 418.) (K — e.) 219. Pathologische und praktische Bemerkun- gen über das remittirende Fieber kleiner Kinder; von Ross. Lewıs. Das remittirende Fieber kleiner Kinder kommt sehr häufig vor, wird aber nicht immer für eine besondere Krankheit angesehen. Die Symptome desselben haben Horr- WANN, LızuTAUD und SAUvAGES, von denen jeder dem Uebel einen andern Namen gab, sehr gut aufgezeichnet; seine eigent- liche Natur hat man jedoch erst neuerlich kennen gelernt, da man es früher meist für ein Wurmfieber hielt. Und allerdings hat es Aehnlichkeit mit den durch Würmern hervorgerufenen Symptomen, auch kommt es wohl mit Würmern, doch nur zu- fällig verbunden, vor. ARrRusTRONnG nannte dies Fieber das hekti- sche Zahnfieber, wie es aber olıne Würmer vorkommen kann, so kann es auch bei Kindern erscheinen, die nicht gerade im Zahnen begriffen sind. Das meiste Licht verbreitete BurTTER über diese Krankheit, und Unorrwooo, Prnrrron, Burns und MacKınTosH haben das, was jener in dieser Hinsicht aufstellte, nicht nur bestätigt, sondern auch hier und da noch deutlicher zu machen gesucht. Obgleich man daher vielleicht einen pas- senderen Namen für das Uebel auffinden könnte, so soll es hier doch unter dem oben benutzten Namen, den jene Schrift- steller beibehielten, aufgeführt werden. — Es wird dies Fieber in 2 Varietäten, in die acute und chronische, geschieden; einer besonderen Aufmerksamkeit ist besonders die erste werth. Dem Anfange des remittirenden Fiebers geht meist eine allge- meine Störung der Gesundheit vorher. Der Kranke verändert häufig die Farbe, verliert die Esslust, wird missmuthig, hat ei- nen übelriechenden Athmen, juckt sich in der Nase, hustet, re- spirirt beschwerlich , kiagt über Kopf und Bauch, letzterer ist aufgetrieben, und der Stuhl stockt, oder es findet sich Durch- fall, im Laufe des Tages, besonders Abends, zeigen sich Fie- berbewegungen, und der Schlaf ist unruhig. Nach längerer oder kürzerer Zeit tritt nun, meist nach Frostschauder und Erbre- chen, ein heftiger Fieheranfall ein; der Puls ist sehr beschleu- nigt, die Wärme des Körpers gesteigert, und der Kranke, wäh- rend Kopf- und Bauchweh zunehmen, sehr unruhig. Die Ver- stopfung wird hartnäckiger, und es treten bisweilen Convulsionen