458 II. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. Epilepsie heilen, allein, wenn der geschlechtliche Genuss über trieben wird, auch erzeugen. — Schneller Tod durch de» Sturz auf den Nacken. Ein ßursche von 20 Jahren stürzte im Galopp über den Hals des Pferdes und war sogleich todt- Der erste und zweite Halswirbel waren völlig luxirt, und ihre sämmtlichen Bänder zerrissen, so dass sich der Kopf um seine Axe drehen liess. Zwischen den Wirbeln und der stark gerö- theten, harten Hirnhaut war viel geronnenes, zwischen ihr und der Arachnoidea eine Menge extravasirtes Blut. Ersteres war wahr scheinlich im Moment deg hinscheidenden Lebens, letzteres aber unmittelbar darnach gebildet. Als man das Gehirn herausnahm, fielen die Hemisphären auseinander, und der Hirnbalken hatte ein zerrissenes Ansehen. — Zum Wechselfieber. Vf. beob achtete bei 4T Quotidian- und 77 Tertianfiebern, dass letztere rücksichtlich der Entstehung der ersten Paroxysmen eine grös* sere Regelmässigkeit befolgen, und fand den aufgestellten Satz: die ersten Paroxysmen des Quotidianfiebers fallen gewöhnlich in die Morgen, — die des dreitägigen in die Mittagsstunden, nicht erwiesen. — Mit Milzentzündung beobachtete er ein Quo tidianfieber bei einem 13jährigen, schwächlichen Burschen. Pat. klagte anhaltend über bitter», säuerlichen Geschmack und blu tete oft aus dem linken Nasenloche. Die China hob das Fieber; die übrigen Zufälle schwiegen nicht ganz. Am 21. Tage trat Blutbrechen ein. Am 23. leichte Fieberschauer und eine un- schmerzhafte Geschwulst in der Milzgegend. In den nächsten 3 Tagen stechende Schmerzen in der Seite. Der Kranke erholte sich durch den blossen Chinagebrauch. — Ein 40jähriger Töpfer, welcher an einer Quotidiana litt und dabei einen stechenden Schmerz in der linken Seite hatte, bekam eine Blutung aus dem linken Nasenloche und verlor 1 Pfund Blut, wonach der Schmerz schwand. — In dem Frühjahre von 1812 und 1827, welches in des Vf. Bezirke sehr schön war, kamen W'echselfieber, beson ders Tertianen, sehr häufig vor. Sie waren gutartig und theil- ten oft andern Krankheiten ihren Typus mit. Es ist nicht ohne Grund, dass man nach dem Fieber die Nähe des Wassers zu vermeiden hat. Eine Frau bekam aus diesem Verabsäumniss 3 Recidive. — Die vielfältig erprobte Kraft des Brechweinsteins bewährte sich auch dem Vf. Die Einreibungen der Solution in die Gelenke schafften schnelle Beseitigung des Fiebers. — Quar tanfieber ereigneten sich in 19 Jahren 10. Ein Mal that Kalo- mel und Kermes gute Dienste, ein Mal half Arsenik ohne üble Nachfolgen. Ein Mal tödtete es im Stadium der Hitze. Der Frost war immer viel kürzer aber heftig. In den ersten Paro xysmen steigerte sich die Hitze bis zum Deliriren, aber im 3. lag Pat. ganz ruhig, nnd von diesem an war der rechte Fuss gelähmt. Der 4. Paroxysmus postponirte gleich einigen frühem, der Frost dauerte 1, die Hitze S> Stunden, Dabei Röcheln, Be-