340 UL Materia medica‘ und. Toxikologie. kengeschichten: entschieden ungünstig, und es steht bei ausgebil- deter. Krankheit wohl kein anderer Ausgang, als der Tod zu er- warten. Doch fragt sich, ob man nicht im ‚ersten Stadium die Prognose etwas günstiger stellen dürfe, und ob nicht vielleicht eine geeignete Cur bei zeitiger. Ahnung der wahren Natur des Vebels den Uebergang ins 2. Stadium verhüten könne. Die Haut wäre vielleicht das Secretionsorgan, durch dessen vermehrte Thä- tigkeit der fortschreitenden Krankheit antagonistisch Einhalt ge- than und eine erwünschte Krise herbeigeführt werden könnte und zwar um so mehr, wenn die deshalb angewendeten Mittel durch entschiedene Wirkung aufs Nervensystem: die Vitalität kräftig um- zustimmen vermöchten. Warme Bäder, mehrmals täglich und Stunden lang, Lig. Ammon, acet.. in grossen Dosen, Lig. Ammon. succ. Camphor., warme Aufgüsse von Valer, Sambuc. Flor. Ti- lige und wiederholte Brechmittel- würden vielleicht vortheilhaft wirken können. [Med. Zeit. v. d. Vereine f. Heilk. in Preussen; 1835. MM 7 II. MaArTaRi£ MEDICA und TOXIKOLOGIE. 192. Die frische Ochsengalle gegen Pyrosis; von Dr. Nıcx in Issny. N. empfiehlt aufs dringendste bei Pyrosis, besonders wenn Verstopfung vorhanden ist und Verstimmungen der Unterleibsnerven zu Grunde liegen, die frische Ochsengalie, alle 2—3 Stunden zu einem. Esslöffel. Kein anderes Mittel kommt ihr gleich, und die eingedickte Ochsengalle ist nicht halb so wirksam. Die Kranken nehmen die frische nur die ersten paar Male mit Widerwillen, bald aber gern, wenn sie die gute Wirkung derselben spüren. [Med. Corresp.- Blatt d. württemb. ärztl. Vereines, Bd. IV, Nr. 16.] 193. Ueber den Gebrauch des Indigos, als Heil- mittels gegen die Epilepsie; von Dr. IpeLrR in Berlin. Der Vf. hat eine Reihe von Versuchen mit dem Indigo,. wozu sein Wirkungskreis ihm die günstigste Gelegenheit darbot, in Aus- führung gebracht. Ueber diese Versuche, die ein ganzes Jahr fortgesetzt wurden und zu der Hoffnung berechtigten, dass der Indigo mit nicht unbedeutender Heilkraft gegen die Epilepsie ausgestattet sey, wird derselbe später im Magazin f. d. gesammte Heilkunde ausführlichen Bericht abstatten. Hier theilt er nur das allgemeine Resultat mit, nämlich dass von 26 Kranken, denen dieses Mittel gegeben wurde, 6 vollständig genasen, 3 geheilt ent- lassen wurden und erst nach 8—12 Monaten einen Rückfall durch Ursachen erlitten, welche auch für sich Epilepsie, hervorbringen können, Il sich wesentlicher Verbesserung ihres Zustandes er- frenten und nur bei 6 gar keine Veränderung eintrat. —: Auch empfehlen die sinnlich. wahrnehmbaren Wirkungen. des Iudigos