e 535 r oder’ zu Pärthieen mit zugezogen; : letzteres geschieht auch von Familien in der Stadt, bei denen Studirende eingeführt sind; wie ist es denn möglich, daß daraus nicht stete Unter- brechungen hervorgehn ? _ Wichtiger aber, als einzelne Unterbrechungen, ist der. Ein- fluß, den dies auf den ganzen Sinn und Geschmack, auf Rich- tung und Neigung so manches jungen Mannes üben muß,. Ueberhaupt ist es wahrlich nicht die düstere Ansicht des Le- bens, die sich vormals wohl manches. Büchermannes. bemäch- tigt hatte, nicht der Ernst und die Strenge, die sich auch wohl die.nöthige Erholung: versagt, sondern. es ist die Genuß- und Vergnügungssucht, es: ist der Hang zu äußerem Wohlleben und Zerstreuung,. „der als der Krebs | an unserm geselifchaft- lichen Leben nagt. Nicht. zu wiel arbeiten,. sondern zu viel genießen wollen, das ist es, worüber man die meisten und ge- rechtesten Klagen hört. Daher ist es denn auch besonders. für unsre. Zeit zu wünschen, daß die Universität eine Schule des Ernstes' und der Arbeit sey, und daß alles darauf berechnet werde, sie dazu zu machen. Nur durch Ernst .und Arbeit werden des Wissens Schätze gehoben; und selbst dem, der sich dem künstlerischen Berufe widmen wollte, rief der Dichter sein multi sudavit et alsit etc. zu. Ferne sey es, des- halb der Jugend .ihr natürliches Recht auf Frohsinn und Hei- terkeit schmälern zu wollen. Aber nicht in dem Saale der Badeanstalt und in dem Cirkel der Badegesellschaften mögen sie diese suchen, sondern in der Natur und im Kreise gleich- gesinnter und gleichstrebender Freunde. Denn die einfachsten und natürlichsten Freuden haben das. mit den einfachsten und natürlichsten Speisen gemein, daß sie nur wohlthätig wirken, und nicht zu verderblichem Uebermaaß reizen. Welche besondere Wichtigkeit diese Betrachtungen dadurch erhalten, daß unsere Universität eben Landesuniversität ist, ist ebenfalls schon ein in der Vorstellung des academischen Con- sistorii hervorgehobener Punkt. Wäre ste es nicht, so möchte jeder Vater es selbst überlegen, ob er nach dem Charakter und den Neigungen seines Sohnes den Aufenthalt auf einer Unis versität, die zugleich Badeort ist, zweckmäßig finden könne oder nicht. Jetzt muß jeder Eingeborner zwei Jahre hier zu- bringen, er sey geneigt, sich zerstreuen zu lassen oder nicht; t; L§V >>. Vol§czüt; ther hs sität Einfluß haben, ganz andere Pflichten auf; Pllichten, die um so dringender werden, wenn man. bedenkt, daß die Bildung fast aller Staats- und Kirchendiener größtentheils