23 Kunstmuseumsbau. Die Kommission hat 2 Sitzungen abgehalten, am 30. April und am 30. November 1907. In der ersteren Sitzung wurden die vom Ministerium eingesandten neuesten Projektstücke durchgegangen und daran kritische Erörterungen geknüpft, welche zu dem Er gebnis führten, daß eine Umarbeitung des Projektes gewünscht wurde. Es wurden Punktationen bezüglich der Benutzung der einzelnen Räume des Museums getroffen, welches infolge der Er richtung hauptsächlich auf korporativem Universitätseigentum in das Eigentum der Universität fällt. Zwischen Kunstverein und Universität, vielleicht auch zwischen Universität und Fiskus werden demnächst Vereinbarungen über die Rechtsverhältnisse an dem Museum getroffen werden müssen. ln der Sitzung am 30. November 1907 wurde ein umgearbeitetes Projekt des Kunstmuseums vorgelegt und — mit einigen Vorbehalten der Herren Professoren Neumann und Noack — gebilligt. Herr Professor Heine teilte mit, daß die Absicht bestehe, die Augenklinik nach Süden und Osten nicht unerheblich zu erweitern. Gegen die Ausführung dieses Projekts wurde von den Herren Neumann und Noack und demnächst auf Anregung der Kunstmuseumskommission in einer ausführlich begründeten Eingabe des Senats vom 24. De zember 1907 protestiert mit dem Hinweis auf die Gefahren optischer Beeinträchtigung des Kunstmuseums und einer Beschränkung der freien Anlagen zwischen Augenklinik und Universität. Der Rektor hatte Veranlassung, in den Verhandlungen mit der Bauverwaltung und mit dem Herrn Kurator das Eigentums- und Hausrecht der Universität an dem Museumsgrundstück zu betonen. Durch ein besonderes Abkommen wurde für die Zeit während des Baues die Aufsicht über das Grundstück von der Bauverwaltung übernommen. Demgemäß wurde eine Absperrung des Bauterrains vorgenommen. Es wurde dann mit den Ausschachtungen für das Kunstmuseum vorgegangen. Ausschmückung der Aula. Für die beabsichtigte malerische Ausschmückung der Aula war von dem Herrn Kultusminister am 17. April 1907 ein allgemeiner Wettbewerb ausgeschrieben worden und der Senat hatte gebeten, der Universität Gelegenheit zu geben, sich vor der Entscheidung über die Entwürfe zu äußern. Am 14. Januar 1908 erhielt der Senat