19 Ferner klärt uns die örtliche Reaktion häufig genug darüber auf, daß tuberkulöse Prozesse an Stellen vorhanden sind, wo durch die klinische Untersuchung nichts oder nichts Sicheres festgestellt werden konnte. Bestrahlung mit 'Röntgenstrahlen ist bei uns wenig oder garnicht mehr zur Anwendung gekommen. Excisionen nehmen wir vor, wenn die Lupusherde an den bekleideten Körperstellen sitzen und nicht sehr groß sind, besonders bei Lupus hämatogenen Ursprungs; dabei excidieren wir weit in das gesunde Gewebe hinein, um nach Möglichkeit Recidive zu vermeiden. Excochleationen machen wir bei größeren Lupusherden ebenfalls an bedeckten Körperteilen; nachher Pyrogallolsalbe oder Ausätzen mit dem Höllensteinstift. Die sich fast regel mäßig einstellenden Recidive werden mit der Quarzlampe belichtet. Ulceröse, sehr stark nässende Lupusherde werden wenige Tage mit austrocknenden Salben verbunden, aber nur so weit, bis das Secernieren nachgelassen hat; dann belichten wir sehr gern direkt auf die ulceröse Fläche. Hypertrophischer Lupus wird zunächst mit 5—10% Pyrogallolsalbe verbunden, dann möglichst intensiv belichtet. Krustöser Lupus wird einige Tage mit Salicylsalben- verband zum Entfernen der Beläge behandelt; denn durch die krustösen Auflagerungen dringen die Lichtstrahlen kaum hindurch. Der Lupus der Schleimhaut wird nach Möglichkeit mit der Quarzlampe bestrahlt. Wir benutzen z. B. bei der Be strahlung der Nasenhöhle Trichter, wie sie den Ohrentrichtern sehr ähnlich sind. Neuerdings erproben wir die von der Quarzlampengesellschaft angefertigten Uviolglastuben. Docli scheint man ohne chirurgische Eingriffe nicht immer zum Ziele zu kommen; nach vorhergegangener Cocainisierung kautherisieren wir, wenden allerdings auch viel die vom Finseninstitut in Kopenhagen empfohlene Pinselung mit einer starken Jod lösung (1 Jod, 2 JK., 2 Aqu. dest.) an. Da das Lichtinstitut neben der Klinik bestellt, wir infolgedessen keine besonderen Räume zur Verfügung haben, 2*