6 worden, zumal die Therapie wenig Abweichung als indiziert er scheinen läßt. Leicht ist die Diagnose sicher nicht gewesen, sonst hätten Diagnostiker wie Gurlt, Uffelmann, Broca, Malgaigne sich nicht so verschieden über Epiphysentrennung ausgesprochen. Einige Autoren haben die Möglichkeit einer derartigen Verletzung über haupt abgelehnt. Gehen wir jetzt etwas näher auf die traumatische Epiphysen trennung ein. Die Epiphysenlinie liegt in der oberen Extremität um so weiter vom Humeruskopf entfernt, je jünger das Individuum ist; daher wird dem Alter entsprechend auch die Traumastelle zu suchen sein. Im Alter von 10—19 Jahren kommen diese Verletzungen am häufigsten vor, dann, neben denjenigen intra partum, die vom 1.—10. Jahre, ganz selten aber bis zum 25. Jahre hinauf. Heila weist darauf hin, daß in Familien, wo man an Tuberkulose, Osteomyelitis, Lues denken kann, die Möglichkeit einer Epiphysen lösung viel größer ist, als bei einem mit gesunden Säften ausge rüsteten Körper. Bei kleinen Kindern, wenn die Entwickelung der Geburt durch gewaltsamen Eingriff erfolgen mußte, findet die Trennung stets in der Knorpelschicht statt. Anders gestaltet sich das Krankheitsbild bei älteren Individuen. Bruns hat hier folgende Einteilung der Epiphysenlösungen getroffen: 1. Reine Epiphysentrennungen lassen die Trennungslinie genau in der Ossifikationslinie verlaufen. Die Regel ist, daß ent weder die Knorpelfuge ganz an der Epiphyse haftet oder daß das Diaphysenfragment (wenn auch seltener) mit einer dünnen Knorpel schicht bedeckt ist. Dann wieder handelt es sich mehr um die Beteiligung der Knochensubstanz, in dem eine dünne spongiöse Knochenschicht der Diaphyse auf dem Intermediärknorpel der Epiphyse haften bleibt, wenn die Trennung in unmittelbarer Nähe der Knorpelfuge sich vollzog. 2. Eine andere und jedenfalls ungleich größere Gruppe setzt sich aus den Fällen zusammen, in welchen die Verletzung an der einen Seite der Epiphysenlinie einsetzend derselben eine